Zusammenfassung
Der vorgelegte Bericht soll den Leser auf einen Teilaspekt im komplexen
Prozeß der Behinderungsbewältigung von Eltern hörgeschädigter Kinder aufmerksam
machen. Die Belastungssituation dieser Zielgruppe ist bislang im deutschsprachigen Raum
weder theoretisch noch empirisch in zufriedenstellendem Ausmaß einer differenzierten
Bearbeitung zugeführt worden. Der Grad der Hörstörung in seiner Bedeutung für
elterliches Belastungserleben, worüber hier berichtet wird, stellt dabei lediglich einen
kleinen Mosaikstein bei der systematischen Aufarbeitung dieses pädagogischen
Handlungsfeldes dar. Die Befunde bestätigen in der Tendenz die Ergebnisse anderer Studien
aus dem angloamerikanischen Raum, wonach die Eltern stark hörgeschädigter Kinder durch
eine Reihe von Verhaltensweisen ihrer Kinder in ihrer erzieherischen Verantwortung sehr
viel stärker gefordert werden als dies bei Eltern von leicht bis mittelgradig
hörgeschädigten Kindern der Fall ist. Eine öffnung der Diskussion bezüglich der zum
Einsatz kommenden kommunikativen Mittel in der Erziehung hörgeschädigter Kinder wird
gefordert. |