Zunächst wird die Kurzfassung eines neuen diagnostischen
Modells für die Diagnostik von Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen
dargestellt, in das fünf problematische Erziehungsstile (affrktive Vernachlässigung,
überbehütung, stark lenkender Erziehungsstil, inkonsequentes Erzieherverhalten und zu
starkes Apellieren an Normen und Werte) eingehen, die mit den endogenen Traits Jntro- und
Extraversion in Wechselwirkung stehen.
Mit Hilfe eines Fragebogens werden 21 täglich vorkommende Erziehungssituationen auf eine
für Kinder verständliche Weise erfaßt.
In einer internationalen Untersuchung (aus Deutschland und den Niederlanden) stellte sich
unter Einbeziehung verschiedener Stichproben heraus, daß die innere Konsistenz der 5
Skalen hoch, die Varianz der Reaktionen groß und die Korrelationen zwischen den fünf
Skalen - mit Ausnahme der vorausgesagten Beziehung zwischen dem zu stark lenkenden
Erziehungsstil und dem zu starken Appellieren an Normen und Werte - gering ist.
Schließlich werden Daten der Elternversion desselben Fragebogens mitgeteilt. In einer
niederländischen Stichprobe zeigten sich ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der inneren
Konsistenz, Varianz und Korrelationen bei Eltern und Kindern. Jedoch ergaben sich zwischen
den Reaktionen der Eltern und ihrer Kinder relativ niedrige Korrelationen. Dies könnte
bedeuten, daß Eltern und Kinder dieselben erzieherischen Situationen unterschiedlich
erfahren.
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Main characteristics of a new expert model for diagnosing
emotionally and socially disturbed children are briefly introduced. Five problematic
educational styles (affactive neglect, overprotection, a too directive, an inconsistent
approach, and too heavy appeal to norms and values) are combined with the as inherited
considered characteristics of intro- and extraversion. A questionnaire for children is
designed in which 21 situations of daily life are presented, illustrated with comic
drawings.
The five problematic educational styles are operationalized in a child appropriate way. In
an international investigation (Germany and the Netherlands) in different samples the
internal consistency of the five scales of the inquiry proved to be very high. The
variance in responses on the scales was rather large, and the correlations between the
five scales are relatively low, with the exception of the predicted relation between
appeal to norms and values and the too directive approach. |