Es werden Ergebnisse einer Evaluationsstudie zur Frühförderung
und Familienbetreuung blinder Kleinkinder vorgestellt. Die Frühförderung
erfolgte im Rahmen von Hausbesuchen bei 10 Familien mit einem einfachbehinderten
vollblinden Kind (jeweils fünf reifgeborene und fünf frühgeborene
Kinder) für einem Zeitraum von ca. zwei Jahren (erstes bis drittes
Lebensjahres des Kindes). Überprüft wurde sowohl die Implementation
als auch die Effektivität der Frühförderung. Die Ergebnisse zeigen,
dass eine stark behinderungsspezifische Frühförderung mit einem
hohen Anteil verschiedener Formen der Elternarbeit (z.B. Anleitung
zur Frühförderung, Beratungsgespräche) umgesetzt werden. Anhand
von Entwicklungstestdaten im Verkauf der Frühförderung läßt sich
im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ein Beschleunigungseffekt bei
den reifgeborenen Projektkindern feststellen, der sich am ausgeprägtesten
in blindheitsspezifischen Beurteilungsbereichen (z.B. Orientierungs-
und Mobilitätsleistungen) einstellt. Bei der Gruppe der frühgeborenen
Kinder läßt sich keine Überlegenheit der Projektgruppe nachweisen,
was vor allem auf methodische Probleme der Untersuchung (z.B. Selektionseffekte)
zurückgeführt wird. Es wird ein positives Fazit im Hinblick auf
eine frühe behinderungsspezifische Förderung blinder Kinder mit
einem hohen Grad an Elternbeteiligung gezogen.
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This article presents results of a comprehensive evaluation study
on a home-based early intervention project with congenital blind
children. The early interventions was conducted for a two year period
with 5 fullterm and 5 preterm children. Early intervention staff
visited the families every two weeks; mean age of the children at
the beginning of the project was 12 months. The results showed that
an individualized, handicap specific early intervention with different
types of parent involvement (co-intervener, parent counseling) could
be successfully implemented. Compared to a control group, developmental
test data from 12 to 36 months showed an accelerating effect in
the group of the fullterm children, whereas intervention effects
in the group of preterm children were lacking, mainly due to methodological
limitations of the study (e.g., orientation and mobility). In sum,
at least the results in fullterm children lead to a positive evaluation
on an individualized, handicap specific early intervention with
a high degree of parent involvement.
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