Der kritische Beitrag versucht, die pädagogische Forschungsmethode
mit "einheimischen Begriffen" (Herbart) am Beispiel der wertorientierten
gemeinsamen schulischen Erziehung behinderter und nichtbehinderter
Kinder zu kultivieren. Es wird unter dem pädagogischen Grundbegriff
der Bildsamkeit der Gegenstand der Erkenntnis am Beispiel erörtert.
Die phänomenologische Erkenntnismethode ist hier bedeutsam: Ihre
Aspekte, Begriffe und Kategorien entstammen der zu klärenden und
zu verbessernden integrativen Erziehungs- und Unterrichtssituation.
Diese pädagogische Tatsachenforschung ist auch normgenerierend.
Sie kann wie ein regulatives Prinzip im Hinblick auf die Realisierung
von mehr "Gemeinsamkeiten im Bildungswesen" (Muth) wirken und eine
"polis - Schule" (von Hentig) für alle Kinder ermöglichen. Das Erkennen
benötigt aber auch die klärende Methode, und es sollte sich weitgehend
an Herbarts Modell des pädagogischen Taktes orientieren. Bei diesem
Modell ist die Theorie nicht mehr "Regent der Praxis". Die Regentenaufgabe
kommt dem "gebildeten Gewissen pädagogischer Verantwortung" (Benner)
zu. Es wird versucht, beide Methoden in einem integrierenden Paradigma
zusammenzuführen, das auch den pädagogischen Sinnbezug beachtet
und einen bewußtseinsbildenden Erkenntnisprozeß ermöglicht. Damit
ist zwischen der verstehenden (qualitativ - interpretierenden) und
der erklärenden (empirisch - analysierenden) Methode ein vermittelndes
übergreifendes Erkenntnisparadigma für die (integrations)pädagogische
Forschung formuliert, das auch dem Kriterium der Nachprüfbarkeit
standhält.
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This critical essay tries to cultivate the educational method of
research by means of "native terms" (Herbart) in the value - loaden
field of mainstreamed schooling for handicapped and non-handicapped
children and youths. The goal of understanding (Verstehen) will
be discussed based on the fundamental concept of educabability.
Important in this context is the phenomenological method: its aspects,
concepts and categories are derived from situations of mainstreamed
education and instruction, which have to be explained and improved.
Such factual research in education generates norms and may act as
a regulative principle in terms of a "polis - school" for all children
(von Hentig) and realizing "more community in the educational systems"
(Muth). Understanding also needs the method of explanation and should
be oriented to Herbart's model of pedagogical tactfulness. According
to this model, theory does not rule practice, which is due to the
"civilized conscience of educational responsibility" (Benner). It
will be attempted to integrate both methods into one paradigm that
takes into account the search for meaning as a frame of reference
in education and renders possible a consciousness - building process
of knowledge acquisition. Thus, a paradigm for research in mainstreamed
education is formulated that combines the method of understanding
(interpretative method) and the method of explanation (method of
empirical analysis) and is in accordance with the criterion of control
and revision.
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