In der vorliegenden Untersuchung wird versucht, dem Zusammenhang
von Kommunikation und Lernen nachzugehen. Der Lernprozeß wird in
seinem Ablauf erfaßt, in Phasen und Kategorien aufgegliedert und
Schritt für Schritt analysiert. Hierzu wurden parallelisierte Schülergruppen
in Regel - und Sonderschulen zwei standardisierte, hierarchisierte
Problemstellungen vorgegeben. Die Bearbeitung der Aufgaben durch
die Schülergruppen wurde in Bild und Wort per Video und Tonband
aufgezeichnet und anschließend empirisch bearbeitet und ausgewertet.
Die Analyse der Daten ergab signifikante Unterschiede im Lernprozeßverlauf
der beiden Schülergruppen. Es gelang aufzuzeigen, welche Lernaktivitäten
für die möglichst erfolgreiche Bearbeitung von Aufgaben notwendig
sind, mit welchen Kommunikationsmitteln sie realisiert werden, und
wo die Unterstützungsmöglichkeiten für die Schüler mit Förderbedarf
liegen. Die Untersuchung zeigt, daß in den interdependenten Bereichen
der gegenständlichen Erfahrung, der lautsprachlichen und schriftsprachlichen
Aktivität bestimmte Voraussetzungen zu schaffen sind, um auch bei
Schülern mit Förderbedarf erfolgreich Lernaktivitäten zu sichern.
Sie zeigt auch, daß in jedem Fall erfolgreiche Lernprozesse möglich
sind, daß jedoch der Grad der Abstraktion und Folgerungen unmittelbar
von der Kommunikationsfähigkeit abhängt. Für den Bereich der Förderdiagnostik,
der Didaktik und Methodik bedeutet dies, den Zusammenhang von Wahrnehmung,
Sprache und geistiger Operation sorgfältig zu analysieren und aufzubauen,
um damit auch schwächeren Schülern den Weg zu Lernprozessen mit
hohen Abstraktionsgrad zu ebnen.
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The investigation attempted to trace the connection between communication
and learning. The learning process is recorded in its course, divided
into phases and categories and analyzed step by step. By comparing
the course of learning of pupils having average learning ability
with pupils with learning difficulties it can be successfully demonstrated
which learning activities are necessary, with which communication
means they are realized and where the course of pupils' learning
with weak learning abilities diverges from normal course of learning.
The investigation shows that, both in the area of objective experience
and in the area of phonetic and written language activity, certain
pre-conditions must be created in order to ensure successful learning
activities in pupils with weak learning ability. It also shows that
in every case, successful learning processes are possible, but the
degree of abstraction and inference is directly dependent on communication
ability. For this reason it is essential to build up carefully the
connection between perception, speech and mental operation and thereby
make learning processes with higher abstraction also possible for
weaker pupils.
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