Heilpädagogische Forschung
 
Frühförderung und geistige Behinderung - Chancen, Probleme und Grenzen
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 3 1992
von Knut Dönhoff

Ausgehend von einer knappen definitorischen Abgrenzung von Frühförderung einschließlich ihrer Teilaspekte und von geistiger Behinderung, Zielen und Organisationsformen der Frühförderung geht es darum, wesentliche Aspekte der Frühförderung geistig Behinderter darzustellen auf der Basis eines Menschenbildes, das den behinderten Menschen nicht anhand von Defiziten zu erfassen sucht, sondern ihn in seiner Gesamtentwicklung einschließlich seiner Bedürfnisse und Interessen sieht und entsprechend zu fördern sucht. Der Schwerpunkt der Frühförderung liegt allgemein in der Prävention, beim geistig Behinderten in der Milderung des Schweregrades der geistigen Behinderung und Steigerung seiner Lebensqualität. Thematisiert werden exemplarisch die vielfältigen und auf unterschiedlichen Dimensionen sich ergebenden Problemfelder im Bereich der Familie, in Zusammenhang mit dem Selbst- und Rollenverständnis und den daraus resultierenden förderspezifischen Verhaltensweisen der Fachleute. Weitere Problemfelder beziehen sich auf die Gewinnung empirischer Befunde, z.B. im Bereich der Effektivitätskontrollen und auf die Angemessenheit und Effektivität der eingesetzten Fördermaßnahmen. Auf die unabdingbare Notwendigkeit, die Chancen und Möglichkeiten der Frühförderung wird verwiesen vor dem Hintergrund einer gedämpft optimistischen Einstellung bezüglich der Effekte der Frühförderung.

First a definition of early intervention and its different appearances and a definition of mental retardation, of the aims and organization of early intervention are given. Significant aspects of the early intervention for severe retardation are discussed based on a conception of man, defining retarded persons not in terms of deficits, but regarding their complexity of development as well as their needs and interests in making a decision for a treatment program. Generally early intervention is preventive in character, but in case of severe retardation it means to prevent from getting worse and to improve quality of life. Topics of this article are problems in the field of family life as well as problems in the self-concept and rule behavior of the retarded and the following treatment programs. Problems in getting empirical data, e.g. in the field of controlling the effectiveness of programs and their adequacy and results are discussed. The necessity, the opportunities and the limits of early intervention are pointed out; there is a qualified optimistic view to early intervention.

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aktualisiert am 30.01.2003