Heilpädagogische Forschung
 
Psychomotorische Leistung bei Down - Syndrom und geistiger Behinderung: Zur Validität der differenzorientierten Betrachtung von Menschen mit Down - Syndrom
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 2 1992
von Thomas Rammsayer und Arno Koch

In einer Untersuchung zur psychomotorischen Leistung wurden jeweils 30 Versuchspersonen mit Down - Syndrom (DS) und geistiger Behinderung (GB) mittels einer visuellen Wahl - Reaktionszeitaufgabe untersucht. Beide Versuchsgruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht und geistiger Leistungsfähigkeit balanciert. Nur für die DS - Gruppe mit schwerem Behinderungsgrad konnte eine deutlich schlechtere psychomotorische Leistung nachgewiesen werden, die sich sowohl in einer langsameren Ausführungszeit als auch einer höheren intraindividuellen Variabilität im Vergleich zur entsprechenden GB - Vergleichsgruppe manifestierte. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie sprechen gegen eine spezifische psychomotorische Beeinträchtigung beim DS, wie sie von differenzorientierten Ansätzen nahegelegt wird.

In a study on psychomotor performance, 30 Down syndrome subjects (DS) and 30 mentally retarded subjects (MR) matched for sex, age, and intellectual ability - divided into a mild, moderately, and severely handicapped group -, were tested by means of a visual choice - reaction time task. Substantial differences in psychomotor performance between DS an MR subjects were observed only for the severely handicapped DS group as compared to the respective MR group, with severely handicapped DS subjects showing a significantly slower execution time and a more pronounced within-subject variability. These finding argue against the notion of a specific psychomotor impairment in DS subjects as put forward by the difference positions in mental retardation. .

zur Übersicht des Jahrgangs 1992
pic/blindgelb.gif (103 Byte)
zurück zum Kopf der Seite
aktualisiert am 30.01.2003