Seit der Bildungsreform - speziell dem Gutachten des Deutschen
Bildungsrates - finden sich im Rahmen des Schulwesens zwei Tendenzen:
1. Ein extremer Ausbau unseres Sonderschulwesens, der dazu geführt
hat, daß schwächere Kinder frühzeitig in Förderschulen oder Sonderschulen
abgesondert werden. 2. Der Versuch der Integration, d.h. die Eingliederung
von wie auch immer geschädigten oder behinderten Kindern in das
normale Schulsystem. Der Ausbau des Sonderschulsystems geht letztlich
auf die Grundsituation des lehrerzentrierten Unterrichts zurück,
bei dem eine Klasse ein bestimmtes Pensum gleichzeitig unter Aufsicht
des Lehrers erledigt. In diesem Rahmen ist eine gemeinsame Erziehung
stärkerer und schwächerer Schüler nur unter größten Schwierigkeiten
denkbar. Beim kinderzentrierten Unterricht bestehen keine Schwierigkeiten,
schwache und starke, mehrfach und verschiedenartig behinderte, auch
sogenannte geistigbehinderte Kinder gemeinsam mit nichtbehinderten,
auch hoch-intelligenten Kindern erfolgreich zu unterrichten. Der
Vorteil dieses Systems liegt in den sozialen Lernprozessen, die
schwache und starke Kinder durch Helfen zur Selbständigkeit erziehen
und damit auch ihren kognitiven Lernprozeß positiv beeinflussen.
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Since the reform of educational policy during the seventies, especially
represented in the comments of the German Council on Education (Deutscher
Bildungsrat), two contradictory tendencies can be observed: first,
an expansion of the system of special schools with the consequence
of an early selection of handicapped children, and second, the attempt
to integrate these children into regular schools. The expansion
and differentiation of special schools can be ultimately reduced
to the principles of a teacher-centered education. One class must
simultaneously study a single topic under the direction of one teacher.
Under these conditions, it is hard to imagine a common education
of handicapped and non-handicapped children. In contrast, in child-centered
education there are no difficulties in successfully teaching very
different (e.g. educable mentally retarded, non-handicapped or even
gifted) children in common. The advantages of this type of education
lie in the social learning process, which lead the children to independence
by helping other children and thus promote their cognitive learning.
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