Heilpädagogische Forschung
 
Rechengeschwindigkeit, -präzision oder -flüssigkeit? Zur Vorhersage und Förderung der Rechenleistungen von Erstklässlern
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 1 2016
von Stefan Voß

Der Beitrag thematisiert das Konstrukt der Rechenflüssigkeit als einen zentralen Indikator für Schwierigkeiten im Erwerb des Rechnens. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition der Rechenflüssigkeit als Verbindung der Faktoren Rechengeschwindigkeit (Anzahl bearbeiteter Items), -präzision (Anzahl korrekt gelöster Items) sowie -flexibilität (Maß der mathematischen Einsicht) beschrieben, ebenso wie das Konzept der Curriculum­basierten Messverfahren (CBM) als eine Möglichkeit ihrer Erfassung. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, ob anhand von CBM erhobene Schülerdaten handlungsleitend für die unterrichtliche bzw. Förderarbeit genutzt werden können. Die Ergebnisse einer Studie mit 89 Erstklässlerinnen und Erstklässlern zeigen an, dass die Anzahl korrekt gelöster Items die beste Vorhersage der Mathematikleistungen zum Ende der Klasse 1 erlaubt, sich in kombinierter Betrachtung mit der Anzahl bearbeiteter Items jedoch differenzierte Handlungsempfehlungen ableiten lassen. Konkrete Maßnahmen für verschiedene Rechenprofile werden in einer Tabelle zusammengefasst. Forschungsdesiderate werden aufgezeigt.

Schlüsselwörter: Rechenflüssigkeit, Rechenleistungen, Grundschule, Curriculumbasierte Messverfahren

Computational speed, accuracy or fluency? The prediction and promotion of computational skills of first-grade students.

The article focuses on the construct of computational fluency as a key indicator of difficulties in the acquisition of computing. Different approaches to define the computational fluency as the compound of computational speed (number of processed items), precision (number of correctly solved items) and flexibility (degree of mathematical insight) are described, as well as the concept of curriculum-based measurement (CBM) as a way of its detection. Furthermore, the question is raised whether CBM data is guidance for instructional arrangements. Results indicate that the number of correctly solved items is the best predictor of mathematics skills at the end of grade&xnbsp;1. However, in a combined analysis with the number of processed items differentiated recommendations for instruction can be derived. Concrete guidance information for different computing profiles are summarized in a table. Research desiderata are presented.

Keywords: Computational fluency, computational skills, elementary school, curriculum-based measurement

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aktualisiert
am 22.03.2016