Im vorliegenden Beitrag wird zunächst die Darstellung und Analyse unterschiedlicher im Vorschulalter
relevanter Einflussgrößen zur Prognose von späteren Schwierigkeiten beim Lesen- und Schreibenlernen
vorgenommen. Als Resultat daraus wird der Vermutung nachgegangen, dass durch die zusätzliche Aufnahme
jenseits der z.B. im Bielefelder Screening (BISC) aufgenommenen Einflussgrößen der phonologischen
Informationsverarbeitung um weitere sprachliche Variablen und nonverbale Kompetenzen eine präzisere
Vorhersage von Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb am Ende der ersten Klasse erfolgen kann. Auf der
Basis einer Längsschnittstudie mit über 200 Kindern konnte gezeigt werden, dass vor allem im Bereich des
Rechtschreibens ein solches sogar nur in Teilen erweitertes Modell eine deutlich bessere Klassifikation
erlaubt. Insgesamt spielten aber auch bei der Prognose von Schwierigkeiten beim Erwerb der Literalität
nichtsprachliche Kompetenzen eine überraschend große Rolle. Des Weiteren werden Vorschläge zur Darstellung
von Prognosebefunden auf der Basis eines logistischen Klassifikationsmodells gemacht, die nicht nur den
Bedürfnissen der Praxis deutlich entgegenkommen dürften.
Schlüsselwörter: Längsschnittstudie, Vorschulalter, Prognose, Prävention, Lesen- und Schreibenlernen,
nichtsprachliche Intelligenz, logistische Regression |
Beyond phonological information processing: Can the kindergarten predicton of future reading and spelling
problems be realized in a more precise manner by adding general language and nonverbal variables to the
prediction model?
In this paper we ask if the kindergarten predicton of future reading and spelling problems can be realized in
a more precise manner by adding non-phonological language and nonverbal variables to the prediction model that
up to now focused primarily on phonological information processing (phonological awareness, rapid naming and
attention). It could be shown by a longitudinal study with over 200 children that such an extended model
permits clear better classifications primarily in the area of spelling. Altogether non-verbal IQ competencies
played a surprisingly major role also in the forecast of difficulties in the acquisition of literacy in
general. Furthermore we describe a statistical classification model (logistic regression analysis) that might
considerably meet the needs not only of practicioners.
Keywords: Early identification, prevention, reading and spelling difficulties, logistic regression |