Heilpädagogische Forschung
 
Zusammenarbeit zwischen KlassenlehrerIn und SonderpädagogIn in der Integration. Eine Untersuchung in integrativen Klassen in der Steiermark
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 2 2013
von Markus Gebhardt, Matthias Krammer, Susanne Schwab, Barbara Gasteiger-Klicpera

Für eine gelungene Integration von SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) ist eine gemeinsame Förderarbeit aller LehrerInnen in der Klasse notwendig. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Förderplanung von SchülerInnen mit SPF nicht als alleinige Aufgabe der SonderpädagogIn betrachtet wird, sondern als eine wichtige Grundlage für die Zusammenarbeit von SonderpädagogInnen und KlassenlehrerInnen verstanden wird. Die individuelle Förderplanung (IEP) ist in Österreich seit dem Jahre 2009 seitens des Bundesministeriums staatlich verordnet und geregelt (BMUKK, 2009). Die Frage der Umsetzung dieser Verordnung steht im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung.

Mit Hilfe eines Fragebogens wurden 174 KlassenlehrerInnen und 126 SonderpädagogInnen in integrativen Klassen (verteilt auf alle Schulbezirke der Steiermark) zur Umsetzung der Förderplanung im gesamten LehrerInnenteam und zu ihrer Zufriedenheit mit den Rahmenbedingungen auf Schulebene befragt. Hierbei zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen KlassenlehrerInnen und SonderpädagogInnen, jedoch zwischen LehrerInnen der Grundschulstufe und der Sekundarstufe I. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass nicht das Arbeitsverständnis von SonderpädagogInnen und KlassenlehrerInnen generell unterschiedlich ist, sondern dass die gemeinsame Förderarbeit in der Sekundarstufe mit dem größeren Klassenteam und dem FachlehrerInnensystem schwieriger umzusetzen ist als in der Primarstufe.

Schlüsselwörter: Integration, sonderpädagogische Förderbedarf, individuelle Förderplanung

Cooperation between general and special needs teachers in inclusive classes in Styria.

Successful integration of all students with Special Educational Needs (SEN) greatly relies on the joint educational efforts of all teachers within a particular class. This unquestionably applies to the development of individual educational plans for students with SEN, which must be understood as a collaborative assignment for the regular class teacher and the special education teacher. Moreover, the development and employment of individual educational plans has been statutorily regulated by the Austrian department of Education since 2009. The main objective of this study was to examine the practical implementation of this regulation in Austrian education.

174 regular teachers and 126 special education teachers, both working in integrative classrooms, were questioned about their attitudes and opinions regarding the implementation of individual development plans and, especially, their contentment with the general conditions at school level.

The results of the present study show that no significant difference exits between special education teachers and regular teachers with regard to their attitudes towards the elaboration and use of individual development plans. However, a significant difference was found between primary teachers and secondary teachers. This seems mainly caused by much better conditions for collaboration in the primary school, related to the much larger teacher teams in secondary education, as well as the organization of teaching with subject specialist teachers in secondary education.

Keywords: inclusion, special educational needs, individual educational plan

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aktualisiert
am 11.03.2015