Mit der Salamanca-Erklärung von 1994 wurde der bis dato geläufige Begriff Integration durch Inklusion
ersetzt. Die integrative Pädagogik unterscheidet Kinder mit und ohne Behinderung und strebt die Eingliederung
behinderter Kinder in Regeleinrichtungen an. Nach Hinz (2006) beinhaltet der Ansatz der Inklusion die
Barrierefreiheit für alle Menschen in allen Lebensbereichen durch eine gleichberechtigte Wertschätzung
und Akzeptanz. Inklusion geht von der Besonderheit und den individuellen Bedürfnissen eines jeden Kindes
aus und erhebt den Anspruch, eine Antwort auf die komplette Vielfalt aller Kinder zu finden (vgl. Hinz,
2003, 2004; Haug, 2008).
Mit der 2006 beschlossenen UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen ist heute das gemeinsame
Lernen von Schülern mit und ohne Behinderung auf der Grundlage sozialethischer, pädagogischer und rechtlicher
Notwendigkeiten der Regelfall. Eine Behinderung stellt dabei nur eine Möglichkeit des Umgangs mit
menschlicher Heterogenität dar. Inklusion ist zum Grundrecht beim Zusammenleben von Menschen geworden (Muth,
1992). Angesichts des globalen Trends zur schulischen Inklusion ist es angemessen, sich mit internationalen
Entwicklungen zu beschäftigen, um den landeseigenen Status kritisch reflektieren zu können. Ein
reflektierender Vergleich soll an dieser Stelle zwischen dem schulischen Inklusionsstatus im
Primarbereich zwischen Deutschland und Südkorea vorgenommen werden ...
... weiterlesen können Sie in der Printausgabe [Heilpädagogische Forschung 39(1), 37–49]