Dieser Beitrag ist eine Reaktion auf jüngste Medienberichte über Anschuldigungen
gegen Eltern, das eigene Kind sexuell missbraucht zu haben, wobei die ausschließliche
Basis für die Anschuldigungen sog. Gestützte Kommunikationen (engl. facilitated
communication, FC) waren. Manche Eltern, Pflegepersonen, Pädagogen und Forscher
nutzen FC weiterhin, obwohl die Wissenschaft erdrückende Beweise vorgelegt hat,
dass angeblich durch FC hervorgebrachte Äußerungen bei mit dieser Methode geförderten
Kindern mehr oder weniger direkt von den Stützern stammen. 1992 war ich die Stützerin
im sog. Wheaton-Fall; ich beschuldigte unter dem Deckmantel FC die Familie von Betsy,
eines von mir betreuten Mädchens mit Autismus, des sexuellen Missbrauchs. Die Autorenschaft
der Mitteilungen des Mädchens wurde mit wissenschaftlichen Methoden überprüft – und
diese Überprüfung ergab zweifelsfrei, dass ich selbst und nicht das Kind die Mitteilungen
verfasst hatte. Obwohl ich meine Überzeugung über die Wirksamkeit der FC anfangs nicht
aufgeben wollte, konnte ich die wissenschaftlichen Ergebnisse nicht länger ignorieren –
zu sehr entsprachen sie meinen damaligen Erfahrungen mit der angeblichen Kommunikationsmethode.
Im Folgenden möchte ich darüber berichten, wie ich mit FC in Berührung gekommen bin,
wie es zu den Missbrauchsvorwürfen kam und was passierte, als meine bisherigen Überzeugungen
über die FC-Wirksamkeit durch wissenschaftliche Befunde erschüttert wurden.
Schlüsselwörter: Gestützte Kommunikation, Missbrauch, wissenschaftliche
Untersuchung, Evidenz, wissenschaftlich nicht gestützte Behandlungen |
Facilitated Communication – what harm it can do: Confessions of a former
facilitator
This article is a response to the most recent media coverage of sexual abuse
allegations against parents obtained through Facilitated Communication (FC). Some
parents, caregivers, educators, and researchers continue to use FC, despite overwhelming
evidence within the scientific community that messages obtained through FC are
facilitator-authored. In 1992, I was the facilitator in the Wheaton case and, through
the guise of FC, brought sexual abuse allegations against the family of the autistic
child, Betsy, with whom I worked. Authorship of the messages were challenged through
scientific testing. The results of the testing concluded beyond doubt that I, not the
child, authored the messages. Despite my reticence to give up my belief in FC, I could no
longer ignore the scientific studies that replicated my own personal experiences with the
purported technique. What follows is an overview of how I became involved with FC, how the
sexual abuse allegations surfaced, and what happened when my belief in FC was challenged
through scientific testing.
Keywords: Facilitated Communication, abuse, scientific testing, evidence,
unsupported treatments |