Die nachschulische Lebensperspektive benachteiligter/behinderter Jugendlicher
lässt sich durch vielfältige Problemlagen kennzeichnen. Ausgegangen werden
kann hier von einer Kumulation der Schwierigkeiten in den unterschiedlichen
Lebensber eichen. Dies betrifft zunächst benachteiligte/behinderte junge Männer
und Frauen gleichermaßen. Wissenschaftliche Studien lassen jedoch darauf
schließen, dass junge Frauen in bestimmten Lebensbereichen einer doppelten
Benachteiligung durch Geschlecht und Behinderung unterliegen. Dies wird auch im
Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
(BRK) in Artikel 6 ausgedrückt. Zu fragen ist, in welchen Bereichen diese
Diskriminierungen liegen. In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen,
wie junge Frauen und Männer ihre nachschulischen Lebensrealitäten gestalten und
ob sich geschlechtsspezifische Unterschiede erkennen lassen. Vor allem gilt es zu
ermitteln, welche Akteure im Prozess von Berufswahlentscheidung und nachschulischer,
beruflicher Qualifizierung mitwirken, ob die geschlechterbedingte Benachteiligung
von den verschiedenen Akteuren im Bereich der beruflichen Rehabilitation bemerkt
und in welcher Weise bezüglich der vorgehaltenen Maßnahmen auf diese reagiert wird.
Im Kanon dieser Fragestellungen wurden hierzu ExpertInnen aus dem Feld der
beruflichen Orientierung und Qualifizierung von Menschen mit Benachteiligungen/Behinderungen
interviewt und die Ergebnisse qualitativ ausgewertet.
Schlüsselwörter: Behinderung, Diskriminierung, Benachteiligung, Gender,
nachschulische Orientierung, berufliche Qualifikation |
Gender research in the area of professional orientation and qualification of
persons with special needs.
For young adults with special needs life after school offers a variety of
difficulties to get along with their lives in many aspects. This tendency becomes
a cruel reality for both, male and female young adults with special needs, but
from research results it seems clear that females are more affected than males by
social discrimination. Special needs and gender are crucial factors to get
discriminated, as earlier stated in the Convention on the Rights of Persons with
Disabilities formulates in article 6. In our study we wanted to investigate in which
life domains discriminations can be found. Our specific questions were how this
target group manages life after school and how their lives are influenced by special
needs and gender-based differences. We chose experts in the field of professional
rehabilitation and occupational preparation who are involved in target group’s choice
for an occupation and for professional qualification after school. Experts were asked
to discuss gender related discrimination issues. Applied qualitative methodology
was a guided group interview; results were analyzed by applying qualitative research
procedures. Results indicate that systems still have to counter attack discrimination
tendencies.
Keywords:Special needs, discrimination, disabilities, gender, choice
of occupation, professional qualification |