Heilpädagogische Forschung
 
Genderforschung im Feld der beruflichen Orientierung und Qualifikation von Menschen mit Benachteiligungen/Behinderungen
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 2 2012
von Désirée Laubenstein und Manuela Heger

Die nachschulische Lebensperspektive benachteiligter/behinderter Jugendlicher lässt sich durch vielfältige Problemlagen kennzeichnen. Ausgegangen werden kann hier von einer Kumulation der Schwierigkeiten in den unterschiedlichen Lebensber eichen. Dies betrifft zunächst benachteiligte/behinderte junge Männer und Frauen gleichermaßen. Wissenschaftliche Studien lassen jedoch darauf schließen, dass junge Frauen in bestimmten Lebensbereichen einer doppelten Benachteiligung durch Geschlecht und Behinderung unterliegen. Dies wird auch im Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (BRK) in Artikel 6 ausgedrückt. Zu fragen ist, in welchen Bereichen diese Diskriminierungen liegen. In der vorliegenden Studie wird der Frage nachgegangen, wie junge Frauen und Männer ihre nachschulischen Lebensrealitäten gestalten und ob sich geschlechtsspezifische Unterschiede erkennen lassen. Vor allem gilt es zu ermitteln, welche Akteure im Prozess von Berufswahlentscheidung und nachschulischer, beruflicher Qualifizierung mitwirken, ob die geschlechterbedingte Benachteiligung von den verschiedenen Akteuren im Bereich der beruflichen Rehabilitation bemerkt und in welcher Weise bezüglich der vorgehaltenen Maßnahmen auf diese reagiert wird. Im Kanon dieser Fragestellungen wurden hierzu ExpertInnen aus dem Feld der beruflichen Orientierung und Qualifizierung von Menschen mit Benachteiligungen/Behinderungen interviewt und die Ergebnisse qualitativ ausgewertet.

Schlüsselwörter: Behinderung, Diskriminierung, Benachteiligung, Gender, nachschulische Orientierung, berufliche Qualifikation

Gender research in the area of professional orientation and qualification of persons with special needs.

For young adults with special needs life after school offers a variety of difficulties to get along with their lives in many aspects. This tendency becomes a cruel reality for both, male and female young adults with special needs, but from research results it seems clear that females are more affected than males by social discrimination. Special needs and gender are crucial factors to get discriminated, as earlier stated in the Convention on the Rights of Persons with Disabilities formulates in article 6. In our study we wanted to investigate in which life domains discriminations can be found. Our specific questions were how this target group manages life after school and how their lives are influenced by special needs and gender-based differences. We chose experts in the field of professional rehabilitation and occupational preparation who are involved in target group’s choice for an occupation and for professional qualification after school. Experts were asked to discuss gender related discrimination issues. Applied qualitative methodology was a guided group interview; results were analyzed by applying qualitative research procedures. Results indicate that systems still have to counter attack discrimination tendencies.

Keywords:Special needs, discrimination, disabilities, gender, choice of occupation, professional qualification

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aktualisiert
am 22.06.2012