Qualität und Wirksamkeit der Frühförderung geistig behinderter Kinder
müssen sich in einem familienorientierten Konzept u. a. daran messen lassen,
inwieweit sie zum Gelingen der familiären Anpassung an die besondere
Lebenssituation und zu einer Reduzierung der erlebten Belastung der Eltern beitragen.
42 Eltern von Kleinkindern (mittleres Alter 28 Monate), die regelmäßig
von der Frühförderung betreut werden, werden zu zwei Zeitpunkten im Abstand
von einem Jahr zu ihrem Belastungserleben und ihrer Zufriedenheit mit der
Frühförderung befragt. Die subjektive Belastung in der Interaktion mit
dem Kind nimmt binnen dieses Zeitraums signifikant zu. Korrelations- und
Regressionsanalysen zeigen, dass der Verlauf vom allgemeinen Zutrauen der
Eltern in ihre eigenen Bewältigungskräfte mitbestimmt wird. Mehr als ein
Drittel der Eltern gibt an, dass Umfang und Qualität der Familienunterstützung
nicht ihren Bedürfnissen entsprochen haben. Die Beteiligung von Sonder-
oder Heilpädagogen scheint einen Beitrag zur Reduzierung der Belastung zu
leisten und unterstreicht die Forderung, Frühförderung immer als
„Komplexleistung– anzubieten.
Schlüsselwörter: geistige Behinderung, Elternbelastung,
Zufriedenheit mit Frühförderung |
Early intervention services for children with intellectual
disabilities – a longitudinal study of parent stress and satisfaction with services.
Family-oriented early intervention concepts for children with developmental
disabilities should be evaluated concerning their support for family
adaptation and coping with stress. Parental stress and satisfaction
with early intervention were examined twice during a year in a sample
of 42 parents of toddlers (mean age 28 months) receiving early intervention
continuously. Child-related parental stress increased significantly during
this period. Results of correlation and regression analyses revealed parental
self-efficacy beliefs as a relevant variable. More than 35 % of included
parents reported that they needed more support in family adaptation than
they received. Having a special educator in the team seems to contribute
to reduction of parental stress. Implications for early intervention programs
are discussed.
Keywords: intellectual disabilities, parental stress,
satisfaction with early intervention |