In letzter Zeit nehmen im Bereich der Forschung zum Schriftspracherwerb Fragen zur phonologischen Informationsverarbeitung einen breiten Raum ein. Dabei wird gelegentlich übersehen, dass phonologisch ausgerichtete Trainings nur dem Förderbedarf von Schülern im frühen Stadium des Schriftspracherwerbs gerecht werden. Vor diesem Hintergrund wird im vorliegenden Beitrag die Evaluation der Weiterentwicklung eines orthographisch-morphologisch ausgerichteten Trainingsprogramms (REMO-2) zur Verbesserung des Rechtschreibens bei Schülern der 3. Grundschulklasse beschrieben. In einem Versuchsgruppen-Kontrollgruppen-Design mit Prätest, Posttest und Follow-up erreichen die Kinder der Fördergruppe (n = 23) zehn Wochen nach Trainingsende im Vergleich zu einer Zuwendungs-Kontrollgruppe (n = 19) eine um ca. eine Standardabweichung bessere quantitative Gesamtleistung im Rechtschreiben. Bis auf die Wahrnehmungsfehler im DRT-3 verbessern sich die Schüler in der gleichen Größenordnung auch im qualitativen Bereich. Die Befunde werden vor dem Hintergrund der in deutschsprachigen Untersuchungen gefundenen Effektstärken im Bereich der Rechtschreibförderung diskutiert.
Schlüsselwörter: Rechtschreibtraining, Grundschüler, Selbstinstruktion, Tokenprogramm, Direktes Unterrichten, computerunterstützte Unterweisung, Morphemansatz, Instruktionsdesign, Effektstärke
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Evaluation of a morphologically oriented school-based spelling training in third grade pupils from primary schools.
Contrary to training procedures concerning phonological information processing, phonological awareness and phonological spelling rules, the activities in the field of orthographically and morphologically oriented training programs are quite scarce. In this paper we report about the evaluation of a training program (REMO-2) that was designed to improve German word spelling focussing knowledge and application of orthographic and morphological spelling rules in third grade pupils from primary schools. The results of the pretest-posttest intervention indicate that pupils of the training group (n = 23) outperformed those of the control group (n = 19) by about one standard deviation of effect strength in general performance ten weeks after the end of the intervention. Qualitative analyses indicated gains of about the same strength. The results are discussed comparing our results to those of similar studies.
Keywords: spelling training, primary grades, self-instruction, token-reinforcement, direct instruction, computer-aided instruction, orthografical and morphological spelling rules design of instruction, effect strength |