Heilpädagogische Forschung
 
Unterschiede im Selbstkonzept und in der Wahrnehmung der Lebensqualität zwischen benachteiligten und nicht-benachteiligten Lehrlingen
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 2 2007
von Kathrin Pfalzer, Barbara Seeber, Marlene Wimler und Christian Klicpera

Grundidee der vorliegenden Arbeit ist ein Vergleich zwischen BerufsschülerInnen der regulären und integrativen Berufsausbildung (IBA) sowie jener der nach Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz (JASG). Der Vergleich bezieht sich auf Unterschiede im Selbstkonzept und in der Wahrnehmung der Lebensqualität. Insgesamt wurden 739 BerufsschülerInnen in Wien mittels Fragebogen befragt. Es konnte gezeigt werden, dass die SchülerInnen der regulären Berufsschulklassen in fast allen Skalen aus dem Lebensqualitätsfragebogen höhere Werte als SchülerInnen in den integrativen Klassen und JASG-Lehrgängen angaben. Weiterhin wird deutlich, dass die Variable „Positives Leistungsbild” den größten Einfluss bei der Vorhersage der Lebensqualität hat. Der geringste Einfluss ist bei der Variable „Zufriedenheit mit dem/der AusbildnerIn” zu verzeichnen. Benachteiligte Jugendliche weisen schlechtere Werte in der Lebensqualität als Jugendliche ohne Sonderpädagogischen Förderbedarf (SPF) auf. Die Jugendlichen der drei Ausbildungsformen unterscheiden sich signifikant in allen Bereichen der Selbstkonzepte (FSKN – Frankfurter Selbstkonzeptskalen nach Deusinger, 1986). Bezüglich möglicher Prädiktoren der Selbstkonzepte lässt sich sagen, dass kurzfristigen Prädiktoren mehr Gewicht bei der Vorhersage haben als die längerfristigen Variablen.

Schlüsselwörter: Integrative Berufsausbildung, Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz, Lebensqualität, Selbstkonzept, Sonderpädagogischer Förderbedarf

Differences between disadvantaged und non disadvantaged youth in self concept and perceived life quality.

The basic idea of this study is a comparison of students, attending three different types of vocational training: the normal and the integrative vocational training and legal vocational training („Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz"). Concept of self and the perception of quality of life were compared. 739 students took part in this study. Results showed that the group of students from the regular vocational training achieved higher scores in nearly every scale of quality of life compared with the two other groups. Furthermore the outcomes showed that the variable „positive idea of performance" had the highest effect on the prediction of quality of live. Lowest effects resulted from the variable „satisfaction with the instructor at work". Disadvantaged juveniles have worse scores in quality of life compared with regular training students. There were significant differences between the three groups undergoing different types of vocational training in all domains of concepts of self. Short-term predictors were shown to have more influence than long-term predictors.

Keywords: Integrative vocational training, vocational training, quality of life, self concept, special education needs

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aktualisiert am 22.07.2007