Heilpädagogische Forschung
 
Filialtherapie mit Müttern einer Kureinrichtung
– Ergebnisse einer explorativen Studie über ein bisher ignoriertes Interventionsverfahren –

aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 2 2006
von Herbert Goetze

In diesem Beitrag werden zunächst Grundlagen, Konzepte und Ziele der Filialtherapie vorgestellt. Der empirischen Untersuchung lagen drei Fragestellungen zugrunde, die auf die Einbettung des Verfahrens in eine deutsche Mutter-Kind-Klinik, auf die Kompetenzsteigerung der Mütter, auf die Veränderung von Verhaltenssymptomen der Kinder und die verbesserte Mutter-Kind-Interaktion gerichtet waren. Im Ergebnis zeigte sich, dass das Verfahren der Filialtherapie mit Klientinnen einer Mutter-Kind-Maßnahme als durchführbar erschien, dass eine Kompetenzsteigerung im Kontrollgruppenvergleich nachweisbar war, dass die Kinder der Untersuchungsgruppe eine Reduzierung von Verhaltenssymptomen aufwiesen und dass sich die Interaktionen zwischen Mutter und Kind in der erwarteten Weise verdichteten. Die erzielten Ergebnisse werden hinsichtlich methodischer Gesichtspunkte der Trainerausbildung, der Güte der Erfassungsmethoden und der nicht kontrollierten Nachhaltigkeit diskutiert.

Schlüsselwörter: Spieltherapie, Filialtherapie, Erziehungskompetenz, CBCL

 

Filial therapy with mothers from a mother-child-cure institution – results from an explorative study about a widely ignored intervention.

In this article foundations, concepts and goals of filial therapy are presented and discussed. It is hypothesized that filial therapy can be applied in a German mother-child-cure-setting; it was assumed that after the filial therapy training mothers' educational competencies will be strengthened, that children's CBCL main scores will be altered, and that mother-child-interaction variables will be changed. By using a control group design mostly hypotheses could be confirmed: competencies were encouraged, behavior symptoms were lessened, and interaction variables changed as expected. Results are discussed in terms of methodology.

Keywords: Play therapy, filial therapy, educational competence, CBCL

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aktualisiert am 06.07.2006