Heilpädagogische Forschung
 
Die Spezifische Spracherwerbsstörung: Phänomenbeschreibung und Erklärungsmodelle
aus: Heilpädagogische Forschung Nr. 2 2004
von Ute Ritterfeld

Etwa sieben Prozent aller Kinder leiden unter einer so genannten spezifischen Spracherwerbsstörung, die sich durch einen verlangsamten und auch qualitativ abweichenden Spracherwerbsprozess bei weitgehend regelrecht ablaufenden kognitiven Entwicklungsprozessen auszeichnet. Der vorliegende Beitrag nimmt eine zusammenfassende Beschreibung des Störungsbildes auf der Phänomenebene dar und diskutiert dann mögliche Folgen sowie Erklärungsmodelle. Dabei werden Erklärungsmodelle erster Ordnung, die sich auf die sprachliche Informationsverarbeitung und -speicherung beziehen, von Modellen zweiter Ordnung unterschieden, die umweltliche oder biologische Faktoren als kausal verantwortlich bezeichnen. Die Gültigkeit dieser Modelle wird vor dem Hintergrund vorliegender empirischer Befunde reflektiert.

Schlüsselwörter: Spezifische Sprachentwicklungsstörung, Spracherwerbsstörung, Informationsverarbeitung, Gedächtnis, Interaktionsstil, biologische Ursachen

Specific language impairment: description of phenomena and causal explanations.

About 7% of all children suffer from specific language impairment, displaying delayed language acquisition and specific linguistic deviations, but not generally reduced cognitive abilities. The paper summarizes first relevant data describing the phenomena and possible consequences. Second, causal explanations are presented, with first tier explanations focusing on information processing and memory capacities, and second tier explanations taking social and biological factors into account. The validity of these explanations is discussed on the basis of empirical findings.

Keywords: Specific language impairment, language delays, information processing, memory, communication style, biological causes

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aktualisiert am 05.07.2004